Auf den Spuren der Carlsdorfer Ahnen
Der
Fluchtweg
der
Carlsdorfer
Ahnen
führte
sie
zuerst
nach
Genf
in
der
Schweiz.
Dort
wurden
sie
am
28.
September
1685
von
der
Exulantenkammer
mit
Papieren
und
Reisegeld
versehen
und
erreichten
bis
Mitte
Dezember
Schaffhausen.
Weihnachten
und
Neujahr
verbrachten
sie
in
Schaffhauser
Herbergen.
Auch
hier
wurden
sie
mit
Papieren
und
Reisegeld
versehen
und
am
22.
Januar
1686
mit
Fuhrwerken
auf
die
Reise
durch
die
deutschen
Kleinstaaten
zu
ihrem
Ziel
in
Hofgeismar
in
der
Landgrafschaft
Hessen-Cassel
entlassen.
>
Die erste große
deutsche
Etappe endete
am 8. Februar in Heidelberg
.
Sie benötigten für diese Strecke 17 Tage
.
>
Die
zweite
Etappe
führte
sie
von
Heidelberg
am/im
Odenwald
entlang
bis
Frankfurt,
wo
sie
am
12.
Februar
ankamen.
Diese
Etappe dauerte nur 4 Tage.
>
Für
die
letzte
Etappe
schlossen
sie
sich
in
Frankfurt
mit
Flüchtlingsgruppen
aus
der
Pfalz
(Wallonen),
dem
Piemont
(Waldenser)
zusammen
und
zogen
über
Marburg
nach
Hofgeismar.
Dort
angekommen.
wählten
sie
bereits
am
22.
Februar
den
ersten
Kirchenvorstand der Französisch- Reformierten Gemeinde von Hofgeismar. Für diese letzte Etappe benötigten sie 9 Tage.
Ein Fest der Erinnerung.
Der
19.
Januar
1686
ist
der
Geburtstag
von
Carlsdorf.
An
diesem
Tag
hat
der
Rentmeister
Kaspar
Johann
Rang
aus
Hofgeismar
dem
Landgrafen
berichtet,
dass
das
Gebiet
zwischen
dem
Strauchberg
und
der
Lichten
Heide
am
Diebesweg
bei
der
Wüstung
Gauze
(Gotresdeshusun
oder
Gothardessen)
als
zukünftiges Siedlungsgebiet für die erwarteten Flüchtlinge aus Frankreich bestimmt wurde.
Die
vielen
Kleinstaaten
die
man
durchqueren
musste,
Nachtquartiere
die
man
nötig
hatte,
Überfälle
und
Beraubungen
unterwegs,
die
Wege
auf
denen
man
lief
oder
fuhr,
all
dies
war
im
Vergleich
zu
heute
gefährlich
und
schwer.
In
der
Umgebung
der
Fluchtziele,
in
der
Landgrafschaft
Hessen-Cassel,
waren
die
Lebensumstände
noch
sehr
schlecht.
Armut
und
schlechte
Hygiene
waren
ein
Normalzustand
der
lokalen
Bevölkerung,
nur
jedes
zweite
Kind
erreichte
ein
Alter
von
13
Jahren
und
die
mittlere
Lebenserwartung
eines neugeborenen Kindes betrug gerade mal 35 Jahre. Bildung in Lesen und Schreiben war selten.
In
dieser
Zeit
wurde
Carlsdorf
für
und
durch
die
Glaubensflüchtlinge
gegründet.
Am
22.
Februar
1686
wurde
der
erste
Französisch-Reformierte
Kirchenvorstand
in
Hofgeismar
gewählt.
Unter
ihnen
waren
die
zukünftigen Carlsdorfer Bürger Geoffroy Bellon und Jaques Martin.
Im
Herbst
2018
entschlossen
sich
Carlsdorfer
Bürger,
unter
dem
Vorsitz
vom
OV
Reiner
Hofmeyer,
ein
Geburtstagfest
zum
333-jährigen
Jubiläum
von
Carlsdorf
zu
planen.
In
vielen
abendlichen
Sitzungen
wurde das Programm erarbeitet.
Donnerstag, 13. Juni 2019 (Saal DGH)
Zur Vorbereitung des Vortragsabends über das Thema „Historisches zur Flucht der
Carlsdorfer Ahnen“
reisten
wir
nach
Schaffhausen
und
planten
Erkundungswanderungen
auf
den
Flucht-
wegen
durch
Baden-Württemberg
und
Hessen.
Alle
gewonnen
Erfahrungen
wurden,
vor
vollem
Haus,
in
einem
Multi-media-Vortrag
am
Abend
um
19:30
Uhr,
vorgeführt.
Zum
Ende saß man noch gemütlich bei Brezeln, Bierbeißern, Wein und Bier zusammen.
Freitag, 14. Juni 2019 (Schützenplatz)
Der
Gemarkungsrundgang
startete
um
15:Uhr
an
der
Kirche.
Dirk
Deichmann
führte
die
Gruppe
in
Richtung
Esse
um
dann
von
Westen
her
den
großen
Offenberg
zu
besteigen.
Ein
Getränke-
und
Bänke-
Wagen
war
schon
dort,
um
die
Sitzgelegenheiten
aufzubauen.
Nachdem
die
große
Gruppe
auf
den
Bänken
platzgenommen
hatte,
erzählte
Dirk
etwas
über
die
besondere
Bedeutung
dieser
Stätte
aus
dem
Sieben-jährigen-Krieg.
Noch
heute
kann
man
die
ausgehobenen
Schützengräben
rund
um
die
Hügelspitze
erkennen.
Detaillierte
G
efechtsstellungen
in
der
Umgebung
der
Kriegsparteien,
Engländer,
Braunschweiger
und
Franzosen,
wurden
von
Uwe
Wendt
fachkundig
erklärt.
Der
Getränkewagen
wurde
noch
erleichtert
und
die
große
Gruppe
setzte
sich
wieder
in
Bewegung.
Das
Ziel
war
nun
der
Schützenplatz,
wo
ein
gegrilltes
Spanferkel
und
vieles
andere auf die Gruppe wartete.
Nachdem
alle
einen
Platz
gefunden
hatten
und
mit
Essen
und
Trinken
vorläufig
versorgt
waren,
gab
es
genügend
Zeit
für
nette
Gespräche.
Es
dauerte
nicht
lange
und
die
Dunkelheit
brach
ein.
Die
alten
Linden
auf
dem
Schützenplatz
waren
zu
Lampen
geworden
und
Steffen
Wenzel
und
Co.
legten
mit
ihrer
Musik
los.
So
verging der schöne Abend viel zu schnell und man begab sich auf den Heimweg.
Samstag, 15. Juni 2019 (Am DGH)
Um
14:30
begann
der
bunte
Kindernachmittag.
Das
Spielmobil
wurde
belagert
u
nd
die
Dartscheibe
e
iner
hohen
Belastung
ausgesetzt.
Für
die
schon
Hungrigen
wurde
die
Kuchentheke
aufgebaut.
So
hatten
Kinder
ihre
Eltern
und
die
Großeltern
ihren
Spaß. Gegen 16:30 öffnete auch der Grill.
Eine
Besonderheit
weckte
das
Interesse
vieler
Besucher:
333-Jahre
Carlsdorf,
diese
Schnapszahl
brachte
Christian
Scheinost
und
Tobias
Hofmeyer,
zwei
findige
Carlsdorfer,
auf
die
Idee
eine
Schnaps-maschine
zu
entwerfen
und
zu
bauen,
um
damit
einen
Mix
aus
blauem,
rotem
und
weißem
(man
erkennt
den
Hang
zum
Französischen)
Mirabellenschnaps
zu
produzieren.
Der
Einsatz
des
Gerätes
war
ein
voller
Erfolg.
Als
die
Presse
da
von
erfuhr wurden die Erfinder sofort zu einem Interview gebeten.
Nach
der
Kinder-Mini-Disco
legte
DJ-Mac
mit
seiner
Musik
los.
Bei
Einbruch
der
Dunkelheit
suchten
sich
viele
Gäste
einen
Sitzplatz
dicht
am
Zaun
zur
Lempewiese,
um
die
anschließende
Show
der
Eber-schützer Feuerwehr ja nicht zu verpassen.
Wasserfontänen,
im
abwechselnden
Rhythmus
mit
unter-
schiedlichen
Farben
angestrahlt,
boten
ein
tolles
Erlebnis
für
alle
Besucher.
Der Abend setzte sich unter dem Zelt, bei Wein, Bier und Gegrilltem, bis spät in die Nacht fort.
Sonntag, 16. Juni 2019 (Kirche und DGH)
Mit
einem
Gottesdienst
zum
Thema,
führte
uns
Herr
Pfarrer
Nolte
in
die
Gründerzeit
zurück.
Es
entstand
ein
symbolisches,
gemeinsam gebautes Haus mit guten Wünschen für die Zukunft.
Nach
dem
Gottesdienst
war
das
gemeinsame
Mittagsmahl
am
DGH
das
Ziel.
Auf
langen
Tafel
war
das
„Mitbringbuffet“
aufgebaut.
Alle
beteiligten
Carlsdorfer
Familien
versorgten
ihre
Gäste
und
natürlich
auch
sich
selbst,
mit
kulinarischer
Vielfalt.
Die
Begleitmusik kam von dem Eberschützer Spielmannzug.
Der
Nachmittag
verging
in
geselliger
Runde
mit
den
Gästen.
Die
letzten
Reste
des
Kuchenbuffets
vom
Vortag,
waren
ein
zusätzlicher
Nachtisch.
Mit
Spielen
der
Kinder
und
Jugendlichen
und
mit
dem
berühmten
„Entenrennen“
auf
der
Lempe,
neigte
sich
das Fest seinem Ende zu.
333-Jahre Carlsdorf